Kameraanwendungen im Tampondruck

Die typische Aufgabe einer Kameraüberwachung im Tampondruck besteht in der Qualitätskontrolle des Drucks. Beim Bedrucken von Münzen wurde die Kamera früher dazu verwendet, die Münze so zu drehen, dass das Druckbild mit der erhabenen Grafik der Münze übereinstimmt. Die damaligen Kameras waren mit einer Optik ausgestattet, die manuell eingestellt werden musste. Daher wurden sie meist nur für Anwendungen mit einem einzigen Produkt oder einer spezifischen Aufgabe eingesetzt. Obwohl die Kameras teuer waren, verfügten sie lediglich über geringe Megapixel-Auflösungen.

Heutzutage hat sich diese Technologie stark weiterentwickelt. Moderne Kameras bieten elektrische Zoom-Funktionen und sind mit hochauflösender Optik ausgestattet. Doch welche Aufgaben kann eine Kamera im Tampondruck übernehmen? Drei zentrale Einsatzbereiche haben sich herauskristallisiert:

  1. Vermessung des Druckguts
  2. Vermessung des Drucks
  3. Qualitätskontrolle der Bedruckung

Vermessung des Druckguts

Während früher lediglich die Münze passend zum Druckbild ausgerichtet wurde, können moderne Kameras heute Korrekturwerte in X-, Y- und Winkelkoordinaten direkt an die Tampondruckmaschine übermitteln. Module oder ML-Tampondruckmaschinen gleichen diese Abweichungen mit Linearmotoren automatisch aus. Dadurch wird eine präzisere Bedruckung möglich, die sogar die Toleranzgrenzen des Bauteils oder Transportsystems übertrifft.

Vermessung des Drucks

Nach der Bedruckung kann der Druck mithilfe der Kamera exakt vermessen werden. Anschließend werden Korrekturwerte für die folgenden Druckvorgänge an die Maschine weitergegeben. Die Module und ML-Tampondruckmaschinen regulieren die Positionen automatisch und zentrieren den Druck innerhalb der Toleranzen, was eine noch genauere Platzierung ermöglicht.

Qualitätskontrolle der Bedruckung

Die ersten Kamerasysteme zählten lediglich die Pixel mit gleicher Farbe im Druckbild, um Fehler wie unbedruckte Stellen zu erkennen. Da das Druckbild jedoch je nach Einstellung der Tampondruckmaschine leicht vergrößert oder verkleinert werden konnte, war dieses Verfahren unzuverlässig. Mit der Möglichkeit, Randbereiche auszublenden, wurde diese Methode zwar verbessert, blieb jedoch begrenzt.

Moderne Kamerasysteme setzen heute auf KI-gestützte Qualitätskontrolle. Diese Systeme werden mit „guten“ und „schlechten“ Beispielen trainiert, um zu erkennen, welche Drucke akzeptabel sind und welche nicht. Eine gut gepflegte Sammlung von Referenzbildern ist für die Effektivität dieses Ansatzes entscheidend.