Kunststoffindustrie

Das Bedrucken von Kunststoffteilen ist das Hauptanwendungsgebiet des Tampondrucks. Der Trend geht zur direkten Bedruckung an der Spritzgussmaschine, wobei das Teilehandling direkt vom Entladeroboter erfolgt.

 

Kunststoffteile werden in Spritzgussmaschinen hergestellt, die in zahlreichen Branchen zum Einsatz kommen, darunter die Automobilindustrie, Medizintechnik, Elektronikindustrie, Spielzeugindustrie und Haushaltswaren.

Eine Spritzgussmaschine kann pro Arbeitszyklus ein oder mehrere Teile produzieren. Die Zykluszeit liegt typischerweise bei 45 Sekunden, kann jedoch je nach Anwendung zwischen 2 Sekunden und 2 Minuten variieren.

 

Im üblichen Produktionsprozess stellt die Spritzgussmaschine die Teile her, die anschließend gesammelt und in Boxen verpackt werden. Diese Boxen werden dann zur Tampondruckanlage transportiert, wo die Teile manuell oder automatisch – beispielsweise durch Vibrationsförderer – der Tampondruckmaschine zugeführt und nach dem Druckprozess erneut in Boxen abgefüllt werden.

 

Um die Effizienz zu steigern, wird der Tampondruck zunehmend direkt an der Spritzgussmaschine integriert. Diese Lösung bietet zahlreiche Vorteile. Häufig werden die Kunststoffteile durch einen Roboter aus der Spritzgussform entnommen. Wenn dieser Roboter die Teile direkt in die Tampondruckmaschine laden kann, entfallen sowohl das Fördern als auch das manuelle Bestücken der Druckmaschine. Zudem kann die Tampondruckmaschine in der Sicherheitszelle des Roboters betrieben werden, wodurch keine separate Sicherheitszelle erforderlich ist – ein weiterer Kostenvorteil.

Für die Qualitätskontrolle der bedruckten Teile kann eine Kamera eingesetzt werden. Diese überprüft sowohl die Bauteile als auch die Druckqualität und übermittelt die Ergebnisse an den Roboter. Dieser sortiert die Teile entsprechend in „Gut“- und „Schlecht“-Boxen.

 

Die Anforderungen an den Druckprozess variieren je nach Größe und Anzahl der Teile pro Spritzgusszyklus. Bei ein bis zwei größeren Teilen wird meist eine komplexere Mehrfarbenbedruckung durchgeführt. Hierfür ist häufig eine Rotation des Teils in verschiedene Winkel erforderlich, was den Druckprozess verlängert. Bei kleinen Teilen (4–8 Teile pro Zyklus) erfolgt der Druck häufig mit weniger Motiven, dafür jedoch parallel auf alle Teile, um die Handhabungszeit des Roboters zu minimieren.

 

Eine besondere Herausforderung stellt die Teileaufnahme dar. Der Roboter entnimmt die Teile mithilfe von Vakuumsaugern aus der Spritzgussform, wodurch die exakte Übergabe an die Tampondruckmaschine nicht immer gewährleistet ist. Die Aufnahme muss daher so konzipiert sein, dass Ungenauigkeiten ausgeglichen werden. Beim Einschieben des Teils in die Aufnahme wird dieses präzise positioniert, um Doppeldrucke oder Versätze zwischen verschiedenen Farbaufträgen zu vermeiden.

 

Da die Tampondruckmaschine in diesem Umfeld meist ohne menschliche Überwachung betrieben wird, empfehlen wir den Einsatz einer automatischen Farbverdünnung sowie Überwachungsfunktionen für das Reinigungsband. In Umgebungen mit hohen Temperaturen kann zusätzlich eine Klischeekühlung integriert werden. Der gesamte Prozess wird durch eine Qualitätskontrolle mittels Kamera überwacht, um eine konstant hohe Druckqualität sicherzustellen.