Rackelring

Rackelringe für Farbtöpfe variieren in Material und Schliff. Welcher Ring eignet sich für welche Tampondruck-Anwendung, und wie kann er gepflegt werden, um die Lebensdauer zu verlängern?

 

Der Rackelring wird im Tampondruck mit einem geschlossenen Farbgeber eingesetzt. Dabei handelt es sich um den geschliffenen Ring, der sich unten am Farbtopf befindet. Der Rackelring liegt direkt auf dem Klischee auf und streift überschüssige Farbe von dessen Oberfläche ab. In der Regel ist der Ring rund, kann jedoch auch oval sein. Wir bieten Rackelringe in Standardgrößen mit Durchmessern von 56 mm bis 200 mm an. Rackelringe bestehen entweder aus Keramik oder Hartmetall, wobei Keramikringe üblicherweise mit Kunststoffklischees verwendet werden und Hartmetallringe bei Dünnstahlklischees oder Dickstahlklischees zum Einsatz kommen.

Formen der geschliffenen Kante

Die geschliffene Kante des Rackelrings kann in unterschiedlichen Formen ausgeführt sein. Die erste wichtige Form ist die V-Form, bei der sowohl die innere als auch die äußere Kante des Rings abgeschrägt sind. Die zweite häufig genutzte Variante ist die asymmetrische Form, bei der die äußere Kante abgeschrägt und die innere Kante gerade bleibt.

Wir bieten beide Varianten für unsere Tampondruckmaschinen an, da sie jeweils spezifische Vorteile bieten:

  • V-Form:
    Diese Form drückt die Farbe intensiver in das Klischee, was bei Anwendungen mit sehr hohen Druckanforderungen, wie etwa in der Uhrenindustrie, von Vorteil ist. Allerdings erzeugt diese Form während des Abstreifens der Farbe eine Aufwärtskraft, die die Abdichtung des Farbgebers beeinträchtigen kann.

  • Asymmetrische Form:
    Diese Variante drückt die Farbe weniger stark in das Klischee und verursacht keine störende Auftriebskraft. Sie ist ideal, wenn dickflüssige Farben verwendet werden, der Farbtopf sehr groß ist oder der Farbtopf mit hoher Geschwindigkeit über das Klischee bewegt wird.

Die Wahl der richtigen Form und des Materials des Rackelrings ist entscheidend, um optimale Druckergebnisse und einen reibungslosen Druckprozess zu gewährleisten.

Ringe mit symetrischer und Asymetrischer Kante

Wartung und Fehlersuch

Obwohl der Rackelring sehr hart ist, kann er sich mit der Zeit abnutzen. In diesem Fall wird nicht mehr die gesamte überschüssige Farbe vom Klischee abgezogen, und die Oberfläche des Klischees bleibt nach dem Abstreifen unrein. Die Ursache für dieses Problem kann entweder ein abgenutzter Ring oder ein beschädigtes Klischee sein. Um dies herauszufinden, kann der folgende Test durchgeführt werden: Bewegen Sie den Farbtopf von Hand auf dem Klischee hin und her, und merken Sie sich dabei das Fehlerbild. Drehen Sie anschließend den Farbtopf um 90° und bewegen Sie ihn erneut über das Klischee. Vergleichen Sie das Fehlerbild. Ändert sich das Fehlerbild, liegt das Problem am Farbtopf bzw. am Ring. Bleibt das Fehlerbild unverändert, ist das Klischee die Ursache.

Falls der Ring die Ursache ist, muss er nicht zwingend ersetzt werden. Stattdessen kann er auf einer Lappscheibe nachbearbeitet (geläppt) und weiterverwendet werden. Wir bieten solche Lappscheiben an. Im Film weiter unten können Sie sich den Vorgang des Läppens eines Rings genauer ansehen.

Nach dem Läppen des Rings ist ein weiterer Test erforderlich, um sicherzustellen, dass der Ring wieder einwandfrei funktioniert oder ob eine weitere Bearbeitung nötig ist. Setzen Sie dazu den Farbtopf mit dem Ring auf eine glatte Platte, benetzen Sie den Boden im Rackelring mit Silikonentferner und schieben Sie den Farbtopf mehrmals hin und her. Drehen Sie den Farbtopf anschließend um 90° und bewegen Sie ihn erneut. Falls sich dabei ungleichmäßige Schlieren oder Schmierstellen bilden, ist der Ring noch nicht in Ordnung und muss weiter geläppt werden.