Automobilindustrie

Die Automobilbranche stellt mit Teilen wie Isofix, Tankdeckeln, Motorabdeckungen, Felgen und hinterleuchteten Armaturen verschiedene Anforderungen an den Tampondruck. Fehlervermeidung ist dabei essenziell.


Die Automobilbranche stellt vielfältige Anforderungen an den Tampondruck. Diese reichen von einfachen Symbolen zur Montage- und Kontrollhilfe über Armaturen mit weißen Symbolen auf schwarzem Untergrund bis hin zu Symbolen, die im Negativdruck lichtdicht in Schwarz auf transparente Teile gedruckt werden. Diese Teile werden anschließend mit einer transluzenten Farbe bedruckt, um im Fahrzeug mithilfe von LED-Hinterleuchtung sichtbar zu werden. Darüber hinaus kommen auch sehr große Teile wie Felgen und Motorabdeckungen zum Einsatz.

Neben dem Tampondruck stehen in der Automobilindustrie vor allem die Fehlervermeidung und Qualitätskontrolle im Fokus. Fehlteile dürfen unter keinen Umständen ausgeliefert werden. Zur Sicherstellung der Qualität werden zunehmend Kamerasysteme zur Qualitätskontrolle eingesetzt. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Tampomndruckmaschinen in der Regel nicht beim Autohersteller, sondern bei den Zulieferern zum Einsatz kommen.

Einfache Symbole und Beschriftungen für Fahrzeugkomponenten

Einfache Symbole oder Beschriftungen wie Artikelnummern, Logos sowie Montage- und Kontrollhilfen werden auf Bauteilen wie Federn, Katalysatoren, elektrischen Komponenten, Bremsbelägen, Tankdeckel und Gummischläuchen aufgebracht. Diese Produkte werden entweder am Fließband oder über Plattensysteme mit Mehrfachnutzen produziert:

  • Druck von oben: Unsere LCN-Linie eignet sich optimal für platzsparenden Einsatz über dem Druckgut, beispielsweise bei Katalysatoren. Die Maschine kann in der Höhe angepasst werden, was speziell bei Katalysatoren von Vorteil ist.

  • Seitlicher Druck: Für Bremsbeläge, bei denen der Druck seitlich erfolgt, ohne dass das Bauteil gedreht werden muss, wird die MSS-Linie verwendet.

  • Mehrfachnutzen: Für komplexe Anwendungen mit unterschiedlichen Motiven, Farben und Auswahlmöglichkeiten kommt die ML-Tampondruckmaschine zum Einsatz.

Weiße Symbole auf schwarzem Untergrund für das Fahrzeuginterieur

Im Fahrzeuginterieur, etwa bei Bauteilen wie Blinkerhebeln, Autoschlüsseln oder Fahrzeugsicherheitssystemen (z. B. ISOFIX oder Top Tether), wird häufig ein weißes Symbol auf schwarzem Untergrund gedruckt – oft in sehr hohen Stückzahlen.

Diese Teile werden meist direkt an der Spritzgussmaschine bedruckt, um Kosten zu senken. Der Roboter, der die Teile entlädt, übernimmt gleichzeitig das Beladen der Tampondruckmaschine, sodass kein zusätzliches Fördersystem erforderlich ist. Da die Tampondruckmaschinen in der Sicherheitszelle des Roboters stehen, entfällt die Sicherheitsumhausung. Die Aufnahmen für diese Bauteile sind aufwendig, da sie verschiedene Teile aufnehmen, gegebenenfalls drehen und umpositionieren müssen, um den Druck optimal auszuführen.

Hinterleuchtete Armaturen

Eine besondere Herausforderung für den Tampondruck in der Automobilindustrie sind hinterleuchtete Armaturen, wie beispielsweise Türzierleisten, Mittelkonsolen mit Warnblinkanlagen oder Klimabedieneinheiten.

Hier werden transparente Bauteile zunächst im Negativdruck lichtdicht mit Schwarz bedruckt und anschließend mit einer transluzenten Farbe überzogen. Diese Bereiche werden später durch LEDs hinterleuchtet. Die Hinterleuchtung stellt hohe Anforderungen an die Druckqualität, da Fehler leicht sichtbar werden. Für diese Anwendungen kommen ausschließlich unsere ML- oder Modul-Linie mit elektrischem Tamponhub zum Einsatz. Die präzise Geschwindigkeitssteuerung des Tampons gewährleistet eine gleichmäßige und fehlerfreie Farbübertragung.

Motorabdeckung

Obwohl Motorabdeckungen im Fahrzeug meist nicht sichtbar sind, müssen sie dennoch in hoher Qualität bedruckt werden. Diese Bauteile sind deutlich größer als typische Teile im Tampondruck und erfordern spezielle Lösungen. Linien und Druckbilder, die zu groß für herkömmliche Farbtöpfe sind, werden mithilfe von Querraklern umgesetzt. Für diese großflächigen Drucke werden teilweise auch mehrfarbige Querrakler verwendet, was eine Besonderheit darstellt.

Felge

Standardmaschinen stoßen bei der Bedruckung von Autofelgen häufig an ihre Grenzen, da Felgen im Vergleich zu anderen typischen Tampondruck-Produkten sehr groß und schwer sind. Es ist oft eine Herausforderung, die gesamte Fläche der Felge mit dem Tampon zu erreichen. Zusätzlich erschweren die unterschiedlichen Winkel der zu bedruckenden Stellen den Prozess. Die Bewegung der Felge, das Drehen sowie das Verändern des Winkels zum Tampon führen zu zahlreichen Positionierungsbewegungen, die größere Toleranzen und damit Ungenauigkeiten verursachen können. Für diese Anwendung kommen meist speziell für Felgen entwickelte Maschinen zum Einsatz. Felgen werden entweder mit einem Logo an einer bestimmten Stelle oder mit großflächigen, mehrfarbigen Verzierungen bedruckt. Da Felgen gekrümmte Oberflächen haben, müssen Verzerrungen beim Druck ausgeglichen werden. Dies erfordert präzise Einstellungen und Fachwissen des Bedieners.