Medizinaltechnik

Der Tampondruck in der Medizinaltechnik erfolgt meist unter Reinraumbedingungen. Neben Kunststoffteilen wie Spritzen, Gerätegehäusen, Fixateuren und Mikrotiterplatten werden auch flexible Strombeutel und Katheter bedruckt.

Reinraum

Der Tampondruck wird in der Medizintechnik eingesetzt, um Markierungen oder Skalen auf Produkte aufzubringen. Da diese oft direkt mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen, müssen sie unter kontrollierten Reinraumbedingungen verarbeitet werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Der Druckprozess muss je nach Anwendung einem bestimmten Reinraumstandard entsprechen, z. B. ISO 14644-1 Klasse 7 oder 8 für Verpackungsbereiche oder Klasse 5 oder 6 für sterile Produkte. Abhängig von der Reinraumklasse müssen die Tampondruckmaschinen entsprechend angepasst werden.

In den meisten Fällen sind folgende Anpassungen erforderlich:

  • Die Druckluft muss gefiltert oder die Abluft der Druckluft gesammelt und aus dem Reinraum geleitet werden.
  • Schutzvorrichtungen an Wellen und Führungen verhindern eine mögliche Verschmutzung der zu bedruckenden Teile.
  • Die Maschine sollte so konstruiert sein, dass sie möglichst wenige Ecken und Kanten aufweist. Glatte, leicht zu reinigende Flächen sind essenziell.
  • Fugen und Schraubenköpfe können abgedeckt werden, um Schmutzansammlungen zu vermeiden.
  • Die Seiten der Maschine sollten flach und strukturlos lackiert sein.
  • Tischablagen für eine komfortable Arbeitsweise sollten aus Kunststoff und nicht aus Holz gefertigt sein.
  • Die Grundplatte der Tampons muss aus Metall bestehen, da Holz in diesem Bereich ungeeignet ist.

Tampondruck auf Kathetern

Eine besondere Herausforderung in der Medizintechnik ist das Bedrucken von Kathetern. Die große Vielfalt an Größen, Längen und Durchmessern sowie das Handling der flexiblen Schläuche erschweren den Prozess. Harnkatheter, vaskuläre Katheter, Herzkatheter, Peritonealkatheter, Epiduralkatheter und gastrointestinale Katheter benötigen oft spezielle Markierungen oder Skalen für die Positionierung.

Da hierfür ein schmales, langes Druckbild erforderlich ist, wird häufig ein Querrakel-System verwendet. Dabei bewegt sich ein kleiner Farbtopf kontinuierlich über das lange Druckbild. Falls ein einseitiger Aufdruck ausreicht, kann dies besonders effizient mit einer zweifachen Aufnahme im Wechselbetrieb umgesetzt werden. Komplexer wird es, wenn der Druck 360° um den Katheter herum erfolgen soll. Dies kann durch ein Abrollverfahren oder mithilfe einer Wendeeinheit realisiert werden.

Weitere Anforderungen

Die Anforderungen in der Medizintechnik sind vielfältig. Fixateure werden meist mit Skalen und verschiednen, farbigen Symbolen bedruckt, was sich in einem Durchgang nur mithilfe einer Mehrfarbentampondruckmaschine (ML) umsetzen lässt. Bei der Bedruckung von Stomabeuteln steht hingegen eine schnelle Produktion im Vordergrund, sodass hier die schnellen Modul Tampondruckmaschine zum Einsatz kommen.